Starke, intelligente Stromnetze schaffen die Voraussetzung, um eine wachsende Zahl dezentraler Erzeuger  und neuer elektrifizierter Verbraucher sicher und nachhaltig in unser Versorgungssystem zu integrieren. Der Bedarf für Netzausbau und -verstärkung auf allen Spannungsebenen ist immens, die Arbeit hat begonnen. Rund 450 Milliarden Euro sollen bis 2045 in den Netzausbau fließen. Leistungsfähige Betriebsmittel, innovative Anlagentechnik und versierte Spezialunternehmen für den Netzausbau machen die Strominfrastruktur fit für die Zukunft.

Die Stromversorgung ist längst keine Einbahnstraße mehr, sondern ein dynamisches System, in dem Einspeisung und Verbrauch konstant überwacht und aufeinander abgestimmt werden müssen. Hochauflösende Zustandsdaten aus den Betriebsmittel und Hausanschlüssen, ergänzt um Echtzeit-Informationen zu Einspeisung und Verbrauch schaffen Transparenz für den Netzbetrieb und ermöglichen eine bedarfsgerechte Planung der Infrastruktur. Ausgereifte Regel- und Steuertechnik sorgt für stabile Prozesse von  der Höchstspannung bis ins Ortsnetz.

Im intelligenten Stromnetz basieren alle Betriebs- und Planungsprozesse auf dem kontinuierlichen Datenaustausch vernetzter Objekte und Akteure. Im digitalen Zwilling fließen die Informationen zusammen, werden Netzzustände visualisiert und Szenarien untersucht. KI hilft, steigende Datenmengen schneller und präziser zu analysieren und Betriebsprozesse zu automatisieren.  Für die notwendige Sicherheit in Kritischen Infrastrukturen sorgen High-End-Security-Lösungen für IT und OT.

Mit ihrer Fähigkeit, Strom aufzunehmen, wenn er reichlich verfügbar ist und abzugeben, wenn er benötigt wird, zählen Stromspeicher zu den Schlüsseltechnologien im intelligenten Netz. Sie glätten Lastspitzen, optimieren die Strombeschaffung und -vermarktung und stellen allein oder im Verbund Regelenergie für die Netze bereit. Doch nicht nur am Markt und in der Energieoptimierung bei Prosumern, sondern auch im Verteilnetz selbst werden Speicher zunehmend genutzt, um die Netze zu stabilisieren und erneuerbare Energien besser ins System zu integrieren. Unterschiedliche Speichertechnologien ermöglichen heute, Kosten und Klimabilanz zu optimieren.

Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch. Ob im Individualverkehr, im ÖPNV, dem Gütertransport oder sogar der Schifffahrt – Ladelösungen für klimaneutrales Fahren werden zunehmend zum integralen Bestandteil der Stromnetze, den es zu errichten, zu betreiben und ins System zu integrieren gilt. Eingebunden in intelligente Energiemanagementsysteme kann die Ladeinfrastruktur nicht nur netzverträglich betrieben und gesteuert werden, sondern als Schnittstelle zur Fahrzeugbatterie aktiv zur Netzstabilität beitragen.

Die Wärmeversorgung soll klimaneutral werden. Damit rücken auch im Wärmesektor stromgebundene Heiztechnologien wie Wärmepumpen unterschiedlicher Größen, Elektrodenkessel und KWK-Anlagen in den Fokus – und müssen in die Stromnetze integriert werden. Intelligente Steuerungstechnologien und Betriebsweisen, die sich an der Verfügbarkeit von regenerativ erzeugtem Strom orientieren, erleichtern diese Aufgabe und stellen gleichzeitig wertvolle Flexibilitäten für das Netz zur Verfügung.